Die 7k-Methode für mehr Kreativität

Denkst du, dass „Kreativität“ dann entsteht, wenn ein „Kreativer“ etwas „Kreatives“ tut? Wenn etwa ein Maler ein Bild malt oder eine Redakteurin einen Text schreibt? Dann habe ich gute Nachrichten für dich: Kreativität ist eine grundlegende Fähigkeit aller Menschen. Wir alle können das. Und wir können alle lernen, darin besser zu werden.

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Einige Mythen über die Kreativität

Über Kreativität gibt es eine ganze Menge Mythen. Das hat vermutlich damit zu tun, dass sich die Wissenschaft schwertut, diesen Begriff mit Evidenz zu füllen. Irgendwie ist es wie mit der Liebe oder Schwarzer Materie: Man weiß, dass es das gibt – aber es lässt sich so schwer beschreiben. Leider füllen sehr viele Annahmen und falsche Beobachtungen das Vakuum, das hier die Wissenschaft zulässt.

Hier einige Mythen, die schnell aufgeklärt sind:

Mythos ist…wahr ist…
Ich bin nicht kreativDoch! Jeder Mensch benötigt Kreativität um seinen Tag zu bewältigen.
Nur “Kreative” sind wirklich kreativ.Gemeint damit sind Maler, Schriftsteller u.s.w.. Allerdings müssen auch Wissenschaftler, Manager und sogar Politiker kreative Lösungen finden.
Kreativität ist Begabung und ein Talent.Zu Teilen ist das vermutlich richtig. Allerdings gibt es keinen Zweifel mehr darüber, dass auch das Elternhaus und die aktuelle Situation Kreativität fördern oder zerstören kann.
Junge Menschen sind kreativer als alte MenschenEs stimmt, dass Musiker und Maler früh entdeckt werden und sich entsprechend entwickeln können. Wissenschaftler haben ihren kreativen Höhepunkt weit nach der Adolozenz und Manager erst in den “mittleren” Jahren.
Kreative Menschen sind exzentrischVielleicht fallen diese eher auf? Wissenschaftlich belegt ist, dass eine “kreative Persönlichkeit” durch diese Merkmale gekennzeichnet wird: Offenheit für neue Erfahrungen, Risikobereitschaft, Nonkonformismus, weit gespannte Interessen, Unabhängigkeit.
Kreative Menschen sind selbstbewusstDas könnte man meinen. Allerdings ist auch das falsch. Gerade weil sie nonkonformistisch denken, kennen sie die Unsicherheit und sind oft sogar sehr zögerlich.
Wirklich kreative Ergebnisse kommen von EinzelpersonenDa ist was dran – wenn auch selbst herausragende Maler und Musiker das nicht alleine geschafft hätten. Und in der Wissenschaft gewinnen nur noch Cluster, also große Teams. Allerdings nur, wenn sie gut gemanagt werden.
Kreativität besteht aus intuitiven Ideen-BlitzenAuch das ist nicht aus der Luft gegriffen – und trotzdem falsch. Richtig ist, dass die wirklich guten Ideen oft dann kommen, wenn man sich nicht erwartet. Doch auch dann sind sie das Ergebnis eines Prozesses.
Kreative Menschen üben, üben, übenDas stimmt sogar – zumindest teilweise. Denn wer sein Werkzeug nicht beherrscht, kann nicht kreativ damit umgehen. Aber kreative Menschen sind zudem vielseitig interessiert und können sogar entspannen.

Was Kreativität tatsächlich ist

Kreativität ist die erlernbare Fähigkeit, Dinge oder Konzepte zu erschaffen, die manchmal völlig neu sind, meist aus einer neuen Anordnung von bekannten Elementen bestehen. Dabei lösen sie ein Problem oder erschaffen neue Möglichkeiten oder Perspektiven. Der “Nützlichkeit-Faktor” vermeidet, dass sinnlose und bizarre Handlungen als “kreativ” bezeichnet werden müssen. “Reine” Kunst wie Malerei oder Musik dient ja zumindest dem Künstler dabei, sich auszudrücken. (Ich weiß, das holpert ein wenig. Aber so ist der Stand der Dinge nun mal.)

Wenn ich also diesen Beitrag schreibe, ist der – zumindest teilweise – kreativ. Sollte ich zum Zeitvertreib Kurzgeschichten schreiben, die ich nachher nicht veröffentliche, ist das auch kreativ – aber eher ein Training. Wenn ich sie veröffentliche und damit etwas sagen will, darfst du sie “kreativ” nennen. Aber so weit kommt es ja nicht 😉

Kreative Ergebnisse sind:

  • die Relativitätstheorie von Albert Einstein
  • der Impfstoff gegen Covid-19
  • die Idee und der Code auf dessen Basis WordPress gebaut ist
  • eine Social Media Kampagne

Keine kreativen Ergebnisse sind:

  • die Doktorarbeit von Karl-Theodor zu Guttenberg (oder vielleicht doch?)
  • der Aufbau eines Impfzentrums (hoffentlich)
  • ein Blog auf WordPress, der lediglich andere Blogs kopiert
  • der Aufbau eines Instagram-Profils durch das Kopieren von anderen Kampagnen und der Einsatz von Social Media Marketing

Die kreative Persönlichkeit

Wer kreativ sein kann, hängt nur zum Teil von den Genen und der Herkunft ab. Auch der Werdegang und die aktuelle Umgebung spielen eine Rolle. In einer sehr hieratischen Umgebung ist es sehr schwer, kreativ zu sein. Das hängt einerseits an den Denkbegrenzungen, die dort herrschen. Aber auch am Adrenalin, einem Hormon, dass den Blick einengt und damit aus “weitgespannten Interessen” einen Laserstrahl macht. Diese wird hilfreich sein, wenn nach einem kreativen Gedanken daraus ein Produkt entstehen kann – aber für eine tolle Idee brauche ich eine angstfreie Zone. So funktioniert unsere Biologie nun mal.

Günstig für eine kreative Persönlichkeit sind diese Eigenschaften und Fähigkeiten:

  • ein hohes Maß Originalität, also kein grauer Mann (siehe “Momo”)
  • viel Hingabe zu dem kreativen Prozess
  • eine große Fantasie und/oder Vorstellungsvermögen
  • viel Selbstvertrauen, zumindest zum kreativen Werkzeug
  • eine hohe Frustrationstoleranz, also nicht gleich aufgeben wollen
  • große Offenheit für neue Erfahrungen
  • weitgespannte Interessen
  • eine vorhande Risikobereitschaft
  • absolute Unabhängigkeit

Nun könnten wir angesichts dieser Liste aufgeben. Wer ist voller Selbstvertrauen, unabhängig und voller Fantasie, hat Frustrationstoleranz und viel Selbstvertrauen, wenn es darum geht, einen Blog zu schreiben oder eine Social Media Kampagne zu entwickeln?

Also lassen wir es?

Natürlich nicht. Zahllose große Künstler zeigten sich verzagt, arrogant, exzentrisch und in vielen Dingen ziemlich fantasielos. Wir sollten diese Persönlichkeitsfaktoren also als “günstige Eigenschaften” ansehen – die nicht zwingend vorhanden sein müssen. Vielleicht sind sie das Ergebnis eines Prozesses, der die Kreativität fördert.

Eine kreative Umgebung

Für die kreative Arbeit ist die Umgebung mit entscheidend. (Spoiler: bunte Sitzecken und ein Bällebad in der Nähe des Schreibtischs sind damit nicht gemeint.) Mit “Umgebung” meine ich nicht nur den eigentlichen Raum, sondern auch die Situation in der wir arbeiten.

Am einfachsten ist es, die krassesten Kreativitäts-Killer zu nennen. Hier eine Liste der Schwierigkeiten, auf die die Teilnehmer:innen meiner Seminare stoßen:

  • Arbeitsraum Großraumbüro: Ablenkung durch Kolleg:innen, Ansprache von diesen, Klima I (zu warm, zu kalt, schlechte Luft, Zugluft), Klima II (eisiges Klima zwischen den Kolleg:innen, fröhliches Tohuwabohu) , ständig veränderte Sitzpositionen und -Nachbarn.
  • Elektronische Ablenkungen: E-Mail, Messenger, Soziale Medien, Updates von Programmen.
  • Organisatorische Vorgaben: Erwartung an Reaktionsgeschwindigkeit (manche müssen ihre Slacks oder Wires immer offen haben und sofort beantworten), zu enge Zeitvorgaben, Angst vor Missverständnissen bei Briefing, fehlende Briefings, unklare Verantwortung.
  • Persönliche Themen: Angst vor Versagen, privater Stress, Krankheiten, Konzentrationsschwierigkeiten, Motivationsprobleme

Das sind nur diejenigen, die immer wieder genannt werden. Ich fasse usammen:

  1. Äußere Störungen am Arbeitsplatz oder vom Notebook oder Handy ausgehend.
  2. Externe und interne Ansprüche an das Ergebnis des kreativen Prozesses.
  3. Fehlende “Resilienz” gegen die Störungen und Ansprüche.

Dieser Artikel ist nicht in der Lage, all das zu lösen. Je detaillierter und ernsthafter diese Störungen untersucht werden, umso einfacher führen sie auf eine Überführung der Kreativität-Killer und zumeist liegt darin schon eine Idee für ihre Eliminierung. Meist können wir schon in den Seminaren für Abhilfe sorgen. Spätestens in einem Coaching kommt man der Lösung schnell auf die Spur.

Der kreative Prozess

Ich ein höchstens durchschnittlich kreativer Mensch. Musikalisch habe ich versagt, meine Zeichnungen waren selbst für einen Schüler unterdurchschnittlich und das Schreiben entwickelte ich zur Gebrauchsliteratur. Ich notierte ganz ordentlich für die Marbacher Zeitung die Schwimmwettkämpfe, auf denen ich antrat. Meine belletristischen Texte enttäuschten mich jedoch selbst.

Meinen Erfolg als Journalist, Autor und Content Marketer führte ich auf meine fleißige, zuverlässige und uneitle Arbeitsweise zurück. Ein pünktlich abgelieferter Artikel, dem Briefing entsprechend und ordentlich geschrieben ist jedem Redakteur lieber als ein stilistisches Meisterwerk, das zu spät und dann nicht auf den Punkt kommt.

Wieso bin ich also ausgerechnet Content Marketer erfolgreich? Der Übung wegen. Und weil ich Spaß dran hatte. Und weil ich immer dann, wenn es um wirkliche Kreativität ging, einen Schritt zurücktrete und zuerst den Prozess und dann das Ergebnis anvisiere.

Der Trick ist einfach: Kreativität “passiert” nicht in dem Moment, in dem du eine tolle Idee hast. Ohne die richtige Vorbereitung, eine gute Umgebung und die Aktivierung von passenden Hormonen passiert selbst beim besten Kreativtool einfach nichts. Außerdem muss mit den Ideen sorgfältig umgegangen und eine davon in ein kreatives Produkt umgesetzt werden. Insgesamt gibt es sechs wichtige Phasen:

  1. Kalibrieren: Du brauchst ein Ziel, das gut zu dir passt und das genau formuliert ist.
  2. Kennenlernen: Dann musst du dein Handwerk und viel Neues kennenlernen – um dieses Wissen kreativ zu verknüpfen.
  3. Kombinieren: Die Verknüpfung dieses Wissens erfolgt nicht durch Wollen, sondern wird vom Unterbewusstsein erledigt.
  4. Kreieren: Erst dann kann eine wirklich tolle Idee entstehen. Oder zwei. Oder drei. Oder noch mehr.
  5. Konsolidieren: Wenn die kreative Flut zu Ende ist, müssen die guten Ideen ausgewählt und die beste gekürt werden.
  6. Konzentrieren: Danach hilft nur konzentriertes Arbeiten, um daraus ein brauchbares Produkt zu bauen.
  7. Kritisieren: Nun zeigt sich, ob das Produkt fertig ist – oder noch eine Runde drehen muss.

Diese Schritte gelten übrigens für kreative Einzelleistungen wie auch für Teamleistungen. Fraglos sind dabei die Voraussetzungen sehr unterschiedlich.

Habe ich mir das selbst ausgedacht? Nein. Ich habe hierfür verschiedene Kreativitätskonzepte addiert. Joachim Funke stellt die Auswahl an Nummer vier und nennt es “Bewertung” (bei mir “Konsolidieren), Rainer M. Holm-Hadulla ergänzt mit einer “Verifikation”, bei der Experten über das kreative Produkt “richten”. Ich selbst finde beides sinnvoll und habe die beiden deshalb kombiniert.

Was die Neurowissenschaft zur Kreativität beitragen kann

Ein paar Gedanken zur Gehirnchemie der Kreativität:

  • Wenn du Adrenalin und/oder Cortisol im Blut hast, dann hast du einen ziemlich fokussierten Blick auf die Welt. Das ergibt Sinn, denn diese Botenstoffe werden bei Angst und bei Stress ausgeschüttet und unsere Ur-Ängste mit Situationen zu tun, in denen man gegen ein großes Tier kämpfen oder davon wegrennen muss. Das ist nicht der Moment, den Sonnenuntergang zu genießen oder sich von einer duftenden Blume ablenken zu lassen.
  • Wenn du dagegen mit einem Schuss Dopamin oder Serotonin im Blut versorgt wirst, dann bist du gut durchblutet, voller Elan und genießt dich und deine Welt. Beste Voraussetzungen fürs kreative Arbeiten, denn so geraten wir in einen Flow und trauen uns mehr zu als unter Stress.
  • Das Hormon Melatonin ist für guten Schlaf wichtig und dieser sortiert die Eindrücke und Erlebnisse des Tages in unser Unterbewusstsein. Das ist erkennen wir auch daran, dass ohne gesunden Schlaf das Gedächtnis und die Lernfunktionen leiden. Ohne Entspannungsphasen lernst du schlecht und hast auch keine Möglichkeit, kreativ zu sein.
  • Dann gibt es noch die Spiegelneuronen: Diese wurden erstmals 1992 beschrieben – sind seitdem aber nicht mehr aus der Psychologie wegzudenken. Im Prinzip ist ein Spiegelneuron eine Nervenzelle, die Betrachten eines Vorgangs das gleiche Aktivitätsmuster zeigt, wie wenn wir diesen Vorgang selbst ausführen. Wir lernen also beim Betrachten eines Vorgangs – fast – so, wie wenn wir das selbst tun würden. Noch besser: Es reicht schon, sich manche Dinge vorzustellen um sie zu lernen.

Es gibt noch weitere Botenstoffe, die wechselseitig unser Gehirn beeinflussen und von diesem beeinflusst werden. Doch schon mit den genannten können wir im 6k gut arbeiten

Ein einfaches Beispiel ist die Angst: Um dich in der Kreations-Phase unproduktiv zu machen, ist Adrenalin ein sicheres Mittel. Dieses wird bei Angst ausgeschüttet. Wer einen Säbelzahntiger im Dschungel trifft, so unsere Biologie, braucht viel Kraft für den Kampf oder die Flucht – und muss kein schönes Bild malen. Doch auch schon die Angst, zu versagen, kann genau die gleiche Wirkung haben. Steckst du also in einer ungerecht hierarchischen Struktur und hast ein schlechtes Briefing, ist die Chance groß, dass du so viel Adrenalin pumpst, dass an Kreativität gar nicht zu denken ist.

Andererseits ist ein bisschen Angst in der Konzentrationsphase, zum Beispiel durch einen knappen Abgabetermin, sogar hilfreich. Durch diese fokussiert deinen Blick auf das Ziel und macht es dir leichter, bei der Sache zu bleiben.

Deshalb ist diese Stufenmethode so hilfreich: Mit ihr kannst du gut beschreiben, in welcher Phase du gerade bist und deine Umgebung entsprechend einstellen.

Die 7k-Methode im Überblick

Diese sieben Schritte klingen wie ein Stufenprogramm (“In nur 7 Schritten zu einem kreativen Produkt”) – das ist aber falsch. Die Phasen gehen ineinander über. Im Grunde ist es “nur” wichtig, im Laufe eines Projektes oder einer Arbeitswoche jede der sechs Phasen immer wieder zu “besuchen”:

6k Phasetypische Tätigkeitender Nutzen fürs kreative Projekt
kalibrierenden eigenen Impulsen folgen, Ideen notieren und sammeln, SpazierengehenNur wenn das Ziel in deinem Sinne und gut formuliert ist, wirst du es gerne verfolgen wollen.
kennenlernenlesen, Seminare besuche, mit interessanten Menschen reden, neue Fähigkeiten lernenDas Unterbewusstsein bekommt Input, aus dem es schöpfen kann. Außerdem werden die eigenen Fertigkeiten verbessert.
kombinierenausschlafen, meditieren, tagträumen, spazieren gehen (ohne Kopfhörer)Das Gehirn erhält im Default Mode die Zeit und die Möglichkeit, die aufgenommenen Informationen zu verarbeiten und zu verknüpfen.
kreierenschreiben, malen, Kreativtechniken anwenden, frei redenHier entstehen die Ideen und das kreative Produkt zeigt sind – oft in einer ganzen Flut von Ideen.
konsolidierenliegen lassen, auswählen lassen, reduzierenAnhand der (hoffentlich) zuvor definierten Ziele werden einige Möglichkeiten oder auch nur ein Kandidat ausgewählt.
konzentrierenüberarbeiten, feintunen, Medien produzieren, reinzeichnenAus der Idee wird ein Produkt.
kritisierentesten, Friendly User Test, MWPFunktioniert die Idee und/oder das kreative Ergebnis? Hier wird entschieden, noch einmal in den Kreations- oder Produktionsprozess gesprungen wird.

Doch Vorsicht: Natürlich gehen diese Modi ineinander über. Bei einem kleinen Projekt – etwas einem Blog-Artikel – sind vielleicht die ersten zwei Phasen ohnehin schon vorhanden, weil das Wissen und die Schreib-Fertigkeit schon ausgeprägt sind. Dann geht es in den Schreibprozess der manchmal mit Konsolidierung schon zusammenfällt. Dann gibt es noch Lektorat und Korrektur und schließlich eine Freigabe. Das kann schnell gehen.

Bei der Entwicklung einer Kampagne mit verschiedenen Mediengattungen kann dies Wochen dauern und sehr viele Menschen betreffen.

Und trotzdem gilt in jedem Fall: Fange erst an, wenn du etwas gelernt hast und deinem Unterbewusstsein Zeit zum Verarbeiten gegeben hast. Trenne dann die Kreation von der Konsolidierung und dem konzentrierten Produzieren – denn die Vorgänge dabei sind verschieden.

Und was ist mit einem entspannten Abend bei Netflix?

Ja, das kann man natürlich. Doch, einmal ganz plakativ: Worauf möchtest du einst stolz sein – wenn es Zeit wird, Abschied zu nehmen? Dass du alle Episoden irgendeiner Serie auf Netflix gesehen hast? Dass du alle Fußballspiele des FC Bayern gesehen hast? Dass du jeden Tag eine oder zwei Stunden auf Facebook geschaut hast? Oder auf kreative Werke, die du geschaffen hast?

Und in keiner dieser Phasen kommt Netflix vor. Am ehesten noch im Kennenlernen, ganz sicher nicht in der entspannenden Kombination von gelerntem Wissen. Denn Serien und Spielfilme sind ja eben dafür da, dass das Gehirn NICHT zur Ruhe kommt.

Es ist aber natürlich völlig in Ordnung, auch mal nix zu machen – also nicht einmal zu entspannen. Sondern mit einem Glas Wein in der Hand eine Serie schauen. Behaupte nachher nur nicht, du hättest das für irgendwas gebraucht 🙂

Und nun?

Klingt das logisch und hilfreich für dich? Schon, oder? Dann musst du es „nur noch“ umsetzen. Ich empfehle dafür, eine Liste von realen Tätigkeiten aufzuschreiben, die jeweils zu jeder Phase passen. Versuche dann, deine Zeit zum Beispiel im Laufe einer Woche möglichst gleichberechtigt über diese Modi zu verteilen. Ich werde demnächst ein Arbeitsblatt dazu veröffentlichen.